Seit Dienstag ist es endlich soweit. Die Alternativ zu „Germany`s next Topmodel“ ist auf Sendung. Eva Padberg und Karolina Kurkova suchen „Das perfekte Model“. Ein klein wenig Déjà-vu kommt dabei schon auf: Eine randvolle Halle mit lauter kreischenden Schönheiten. Eigentlich würde nun Heidi Klum die Bühne betreten und „ihre Mädels“ begrüßen, aber schon hört das Déjà-vu-Erlebnis auf! Eva und Karolina betreten, oder besser, befahren die Halle – auf dem Fahrrad.
Eigentlich sollte „Das perfekte Model“ der Casting-Show von Heidi Klum ordentlich Konkurrenz machen, denn trotz echtem Model Business, das Padberg zeigen will, soll die Sendung weniger „böse“ zugehen. Dazu sollen nicht die Kandidatinnen konkurrieren, sondern die beiden Jurorinnen. Hierbei kommt ein wenig die Erinnerung an „The Voice“ auf. Jede der beiden Topmodels sucht sich 10 Schützlinge aus der breiten Masse der willigen Kandidatinnen aus. Beide Gruppen treten dann innerhalb von fünf Sendungen gegeneinander an, um an Ende eine Siegerin zu erhalten. Klingt einfach und auch gar nicht Klum like, ist es aber anscheinend doch, denn die erste Sendung wird zum wahren Abklatsch von GNTM. Die Kandidatinnen müssen auch bei „Das perfekte Model“ blödsinnige Shootings überstehen, um in die nächste Runde zu kommen, während der Zuschauer von rührseligen Geschichten aus dem „Nähkästchen“ der Kandidatinnen gelangweilt wird. Auch ihrem „nicht-böse-sein“-Image kommen die beiden Jurorinnen nicht wirklich nach und führen einige Kandidatinnen gnadenlos vor, die eigentlich nicht auf einen Laufsteg gehören würden: zu hässlich, zu dick, zu ungelenk. Nicht gerade das, was das Modelbusiness vom Mager-Model-Image weg bringt, sondern einmal mehr das wahre Gesicht des Business zeigt: Oberflächlichkeit, Härte, Hässlichkeit und das Size-Zero Model als Nonplusultra! Ein Gutes hat die Konkurrenzshow zum Klum-Pendant dann aber doch: Eva Padberg. Sie kommt als Mädchen von nebenan rüber, als perfekte Modelmama, die sich nicht selbst in Szene setzen lässt und voll und ganz im Dienst für die Schönheit und Ästhetik des Modelbusiness aufgeht. Gut, wäre das Showkonzept auch nur annähernd so eingestellt wie das Topmodel und würde nicht nur nach Quoten gehechelt, wäre „Das perfekte Model“ tatsächlich ein ganz neues Format gegenüber GNTM. So aber ist es nur eine weiterer, wenig anspruchsvolle Alternative.
